Nummer – Zeitschrift für Kultur in Würzburg und Kathmandu
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Fotos: Wolf-Dietrich Weissbach

Exotische Welten

von der Redaktion

Die Ausstellung »Exotische Welten. Aus den völkerkundlichen Sammlungen der Wittelsbacher 1806 – 1848« im Knauf-Museum Iphofen gibt erstmalig einen Einblick auf ein Sammelgebiet der Bayerischen Könige Anfang des 19. Jahrhunderts. Fürsten- und Königshäuser pflegten neben ihrer qualitätvollen Sammlung von Kunst und Kulturschätzen auch »Exotische Produkte« zusammenzutragen, die oft in Gemeinschaft mit absonderlichen Naturgebilden das Können und die Geschicklichkeit der Menschen ferner Länder zeigen. Im Zeitalter der Entdeckungen wuchs zunehmend das Interesse an der Kultur fremder Völker. Die europäischen Herrscher begannen bis dahin oft völlig unbekannte Dinge zu kaufen und zu sammeln. So entstanden überall in Europa so genannte Kuriositäten- oder Wunderkammern.
Die Ausstellung im Knauf-Museum konzentriert sich auf den Zeitraum zwischen 1806, (Max I. Josef) und 1848, dem Jahr der Abdankung König Ludwig I. Bedeutende Sammlungen wie beispielsweise diejenigen von Spix und Martius (Brasilien), James Cook (Südsee), Lamarepicquot (Indien), Martucci (China) oder Krusenstern (Sibirien) wurden von den Wittelsbacher Herrschern für das Königreich Bayern erworben. Sie bildeten den Grundstock für das heutige Staatliche Museum für Völkerkunde München, dem zweitgrößten seiner Art in Deutschland und stellen für das Museum und die ethnologische Wissenschaft einen unschätzbaren Wert dar.
Die kostbaren Exponaten aus Indien, Nord- und Südamerika, Afrika, China und Japan entführen in eine ferne, exotische Welt, die die Menschen damals besonders fasziniert hat und deren Kultur uns auch heute noch fremdartig erscheint. ¶


Die Ausstellung im Knauf-Museum Iphofen ist bis 8. Juli 2007 zu folgenden Zeiten geöffnet: Dienstag bis Samstag 10–12 und 14–17 Uhr, Sonntag 14–18 Uhr.
Katalog € 24,90 (Museumskasse oder Buchhandel), ISBN 3-89754-2641-1.
www.knauf-museum.de