Nummer – Zeitschrift für Kultur in Würzburg und der Halbwelt
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Editorial
nummer 4

Liebe Leserinnen und Leser,
liebe Kulturschaffende und -interessierte,


wieder ist ein Monat vergangen, und wieder haben wir uns vor allem in der letzten Woche vor Erscheinen dieser Ausgabe verrenkt, verheddert und verzettelt, um Ihnen allen eine ansprechende Lektüre zu bieten.
Bewältigen kann man so eine Ausgabe der nummer nur durch überdurchschnittliches Engagement (nennen wir es doch ruhig so; die Phrase der »Selbstausbeutung« wurde ja von Diedrich Diederichsen schon vor Jahren der Unlogik und Widersprüchlichkeit überführt). Natürlich haben alle Beteiligten genug zu tun, und sicherlich auch das eine oder andere Mal Besseres, als sich um Besprechungen, Artikelschreiben, Fotografieren, Redigieren, Akquirieren, Setzen, Verteilen und Verschicken zu kümmern. Von dem ganzen Papierkram drumherum ganz abgesehen.
Dennoch überrascht jede nummer immer wieder aufs Neue: Sie, die Leserinnen und Leser natürlich, denn Sie wissen ja gar nicht, was auf den folgenden Seiten auf Sie zukommt. Aber auch wir, die Macherinnen und Macher, sind jedesmal erstaunt, was sich dann tatsächlich an Berichten und Geschichten aus dem Nebel der Möglichkeiten herausschält.

So findet nun, nach dem Beitrag zum ins Mainfränkische übersetzten Asterix ein seit langem projektierter Schwerpunkt über einheimische Kriminalromane (die in und um Würzburg spielen und sich auf konkrete Orte beziehen bzw. Personen des öffentlichen, politischen und kulturellen Lebens) seinen Weg ins Heft. Nun ist das ein Thema, das in der Weihnachtszeit (Geschenke) genauso platziert werden kann wie im Sommer (Bade- und Parkbanklektüre). Daß wir es jetzt bringen, hat seine Gründe – um so überraschter waren wir vom Eingang einer Anzeige des Staatlichen Hofkellers, der einen Abend mit eben jenen Krimiautoren bewirbt (siehe Seite 35 in der Printausgabe).
Das Übliche, werden Sie jetzt denken, Anzeigenschaltung als Bedingung für einen redaktionellen Beitrag – oder umgekehrt. So ist das in diesem Fall aber gar nicht, denn die Krimis werden durchaus kritisch unter die Lupe genommen. Sehen Sie es also – wie wir übrigens auch – als Indiz dafür, daß es sich um ein Thema handelt, das immer noch und immer wieder aktuell ist.

Als weiteren Beleg für die Integrität der nummer könnte ich anführen, daß sich ein anderer Anzeigenkunde zurückgezogen hat, weil ihm die Verquickung von Anzeigenschaltung und redaktioneller Arbeit nicht optimal erschien.
Die Erwartung aus der Rechnung heraus
»Wir zahlen = Ihr schreibt über uns + Nur Gutes«
konnten wir nicht erfüllen – ohne dabei etwas Schlechtes geschrieben zu haben. Ein Wortspiel, eine Wortwahl, ein literarisches Element, das der Autor einem anderen vorzieht: Schon ist es passiert, pikiert zieht man sich zurück … ätsch, nicht mehr mit uns!

Wer hat hier ›ätsch‹ gesagt?! Kindsköpfe, alle miteinander …


Vorstand kurve e.V., V. i. S. d. P. der nummer