Nummer – Zeitschrift für Kultur in Würzburg und New York
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Foto: Stefan Diller

The GATES at Central Park – ein Ausflug nach New York

Was bringt einen wärmeliebenden Würzburger dazu, im kalten Februar nach New York zu fliegen?
Zum einen, den von früheren Besuchen her bekannten Central Park in einem anderen Kleid zu sehen, zum anderen – wie bei vielen New Yorkern auch – anläßlich einer »family reunion«: Ich kam aus Deutschland, meine Schwägerin, die früher nicht weit vom Park entfernt lebte, mit ihrer Tochter aus Kolumbien.

Am Samstagmorgen machten wir uns zu früher Stunde auf in den Park, um ab 8.45 Uhr die »Enthüllung« der GATES mitzuerleben. 7 500 verschieden breite, safrangelbe Tore standen über den Wegen des Parks, insgesamt 28 Meilen lang. Viele Helfer in Fünfergruppen öffneten mit einem Haken den Klettverschluß an den fast vier Meter hohen GATES und ließen den auf einer Papprolle aufgerollten Nylonstoff herabfallen. Die zuvor nackt wirkenden Tore wurden plötzlich optisch viel interessanter. Der Stoff flatterte im Wind, der Luftraum über den Wegen wurde beschnitten durch eine bewegte Grenze des Stoffes. Der Spaziergang bekam etwas Spielerisches, Leichtes.

Die GATES verführten dazu, sonst kaum sichtbare Wege im hügeligen Bereich des Parks zu gehen oder rund um die großen Wiesen zu laufen, um die weitläufige Architektur des Parks wahrzunehmen. Gelaufen sind wir viel in den ersten Tagen der Enthüllung der GATES, fast jeden Tag einige Stunden im Park. Mit vielen New Yorkern, die oft etwas reserviert der Kunstaktion gegenüber waren (»Why did they spent so much money for orange shower curtains?«), aber sich das Ereignis dann doch nicht entgehen ließen.

Das Wichtigste, sagte die sieben Jahre alte Freya einem Reporter des nationalen Rundfunks am Eröffnungsmorgen auf die Frage, was sie denn davon hält, sei: »It’s here to cheer people up«.

Es ist da, um die Leute fröhlich zu machen. Und froh waren wir, hier zu sein …
Stefan Diller